Autor: Gert Koppel
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 238 Seiten
Verlag: Westermann Schulbuch)
Auflage: Auflage: 1. (1999)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3141100006
Altersempfehlung: ab 12 Jahre
Inhalt:
Der Knabe Gert wohnt mit seinen Eltern und seiner älteren Schwester in Hamburg. Als Hitler die Macht in Deutschland ergreift, wird es für die Familie immer schwerer und bedrohlicher.
Immer mehr Freunde und Verwandte verlassen Deutschland, um den Schikanen der SS-Leuten zu entgehen. Da selbst nach längerem Warten keine Ausreise für Juden möglich ist, entscheiden sich die Eltern, Gert im Rahmnen einer Kinderlandverschickung nach Belgien in Sicherheit zu bringen. Dort sollen Verwandte Gert und seine Schwester aufnehmen.
Später wollten die Eltern dann nachkommen. Doch sie dürfen nicht einreisen, weshalb der Vater heimlich über die Grenze kommt und die Mutter zunächst einmal nach England reist, wo sie Arbeit gefunden hat. Hitlers Wehrmacht rückt vor, auch in Belgien sieht man bereits die ersten SS-Leute. Gert, seine Schwester und sein Vater müssen untertauchen, sodass alle Familienmitglieder getrennt sind. Erst nach Jahren findet die Familie wieder zusammen.
Unsere Empfehlung:
Der Knabe Gert, das ist der Autor Gert Koppel selbst. In dem Buch erzählt er seine eigene Leidensgeschichte als Kind und die seiner Familie. Unter abenteuerlichen Umständen konnten sie sich gerade noch vor dem mörderischen Rassenwahn der Nationalsozialisten in Sicherheit bringen.
Ein grausiges KZ- Schicksal ist dem jungen Gert Koppel erspart geblieben. Dies haben er, seine Eltern und seine Schwester der Hilfe vieler mutiger Menschen zu verdanken und natürlich seinen Eltern, die sich nur unter Umgehung der belgischen Einreisebestimmungen retten konnten. Die verschiedenen Stationen seiner Flucht, die Aufenthaltsorte und die Menschen, die geholfen haben, beschreibt Gert Koppel anschaulich in seinem Buch.
Belgien anno 1944? Nein, hier sind wir bereits hier inmitten Europas, im Hier und im Jetzt! So mancher Zuwanderer, der heute unter abenteuerlichen Umständen und unter Lebensgefahr die rettenden Ufer Europas erreicht und hier dann noch mit absurden Asylbestimmungen und menschenverachtender Bürokratie zu kämpfen hat, wird wohl auch eines Tages eine ähnliche Geschichte zu erzählen haben. Viele, die diese Reise angetreten haben, werden nicht mehr zum Schreiben kommen.
Unter diesem Gesichtspunkt macht dieses Buch durchaus Angst und es verstört. Eine Verstörung, die wir uns als Leser nicht ersparen sollten. Auch nicht unseren Jugendlichen, die in relativer Geborgenheit und Sicherheit aufwachsen und gelegentlich mal über den eigenen Tellerrand hinausblicken sollten - Falls sie dies nicht ohnedies schon tun, viel mehr oft als manche Erwachsene!
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