Autorin: Alexa Innocenti
Formate: Taschenbuch
Seitenzahl: 100 Seiten
Verlag: Karina Verlag
Auflage: 1 (März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3903161542
Altersempfehlung: ab 18 Jahre, Erwachsene
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Klappentext:
An der Seite ihres frisch angetrauten Ehemannes Ralph schöpft die vom Schicksal gebeutelte Kinderbuchautorin Eva neuen Lebensmut. Der Besuch von Ralphs Nichte bringt Ruhe in ihren hektischen Alltag, denn die liebreizende junge Frau macht sich schnell durch ihre Hilfsbereitschaft unentbehrlich.
Endlich kann sich Eva ihren neuen Projekten widmen. Doch irgendetwas stimmt nicht mit Viola …
Über die Autorin Alexa (Alexandra) Innocenti:
Die in München geborene Schriftstellerin Alexa Innocenti lebt mit ihrer Familie in Norditalien, wo sie vor wenigen Jahren ihren Traum vom Schreiben in die Tat umsetzte.
Mittlerweile sind ihre Kurzgeschichten in vielen Anthologien vertreten. Obwohl ihre Erzählungen größtenteils im Thrillergenre beheimatet sind, schlägt die vielseitige Autorin bei ihren Shortstories auch heitere bis nachdenkliche Töne an.
Ihr Debütroman "Angst steht dir gut" wurde im September 2015 bei Bookshouse veröffentlicht.
Im März 2017 erschien bei Karina Publishing Alexas zweiter Roman "Trügerischer Engel", in dem sie wieder die Tiefen der menschlichen Psyche auslotet.
Leseproben aus dem Buch "Trügerischer Engel":
"TEXTSCHIPSEL":
Die Fessel hatte sich endlich so weit gelockert, dass Eva die Hände befreien konnte. Ihre Finger kribbelten, während das Blut wieder ungehindert zu fließen begann.
Obwohl die Hände ihr noch nicht richtig gehorchten, gelang es ihr dennoch überraschend schnell, sich die Fußfesseln abzustreifen. Mit zitternden Beinen stand sie auf und musste sich am Waschbecken festkrallen, als sich ihre Kopfschmerzen ins Unermessliche steigerten und eine Welle der Übelkeit sie zu überwältigen drohte.
Eva erkannte das Gesicht der Frau in dem kleinen runden Spiegel kaum wieder: Ihr langes Haar hing in wirren Strähnen herab, ihre blasse Gesichtsfarbe ließ die bunte Schwellung an ihrer Stirn wie ein abstraktes Kunstwerk hervortreten.
Aus dem Riss inmitten der verfärbten Beule war ein kleines Rinnsal Blut gesickert und hatte sich auf ihrer Augenbraue verkrustet. Eva schloss für einen Moment die Lider, bis das Hämmern hinter ihrer Stirn auf ein erträgliches Maß zurückging ...
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"TEXTSCHIPSEL":
An diesem Tag wollte sie sterben. Nachdem ihre Feindinnen endlich von ihr abließen und ihr Opfer in Tränen aufgelöst auf den kalten Fliesen der Schultoilette zurückließen, klaubte Viola den Rest ihrer zersplitterten Selbstachtung zusammen, zog sich wieder an und rannte aus dem Gebäude.
Ziel- und hoffnungslos irrte sie stundenlang durch die Gegend, bis sie sich an den Bahngleisen befand. Ihr Innerstes war bis in die Grundstrukturen verletzt. Hilflos schluchzend ließ sie sich auf dem Schotter nieder und durchlebte immer wieder den realen Alptraum vom Vormittag.
Der Schmerz der erlittenen Demütigung drohte sie zu zerreißen. Mit zitternden Fingern strich sie über die Schienen; das kalte Metall der Gleise versprach eine schnelle Beendigung ihrer Qualen.
Eine seltsame Ruhe legte sich gleich einer schützenden Hand über ihr Gemüt. Sie versuchte sich vorzustellen, wie es sich anfühlen mochte, vor einen heranrasenden Zug zu springen. Ein Schlag, ein Sekundenschmerz und dann - nichts mehr?
Würde es im Umkreis von zehn Quadratmetern kleine Viola- Stückchen regnen? In ihrer Fantasie blickte sie bereits in die weit aufgerissenen Augen des Lokführers, hörte das Kreischen der Bremsen, sah einen Funkenregen, wo Metall auf Metall schabte in dem vergeblichen Versuch, den unvermeidlichen Aufprall abzuwenden.
Wieder strömten heiße Tränen über ihr Gesicht, als sie sich ihre Mutter vorstellte, die weinend vor den blutigen Fleischstücken kniete, die einmal ihre Tochter waren. Und dann schoben sich die zufrieden grinsenden Gesichter Meryems und ihres Gefolges vor die dramatische Szene und ließen den Anblick ihrer verzweifelten Mutter in den Hintergrund treten.
Welche Genugtuung würden diese Bestien verspüren, wenn sie von Violas Selbstmord erführen! ...
Quelle: "Trügerischer Engel" auf Facebook
Buchempfehlung:
In ihrem Roman "Trügerischer Engel" entführt die Krimi-Autorin Alexa Innocenti ihre Leser/innen in einige der finstersten Abgründe der menschlichen Psyche. Der bildhafte und professionelle Erzählstil fesselt von der ersten Seite an.
Der innere Friede, den die Protagonistin Ralph nach schwierigen Zeiten endlich gefunden hat, dauert nicht lange an. Die Spannungskurve wird gekonnt aufgebaut und steigt im Laufe der Geschichte sukzessive an. Der Ablauf der dramatischen Ereignisse wird häufig mit sehr drastischen Worten beschrieben.
Ein absolut empfehlenswerter Thriller: Für Gänsehaut und Spannung ist ausreichend gesorgt!
Trügerischer Engel: Buchtrailer (Alexandra Innocenti)
Veröffentlicht am 26.02.2017; Dauer: 2:16
Angst steht vor der Tür: Buchtrailer (Alexandra Innocenti)
Veröffentlicht am 26.04.2016; Dauer: 1:48
