Autor/innen: Gabriele Lukazs, Robert Bouchal
Format: Taschenbuch, Hardcover, E-book
Seitenanzahl: 208 Seiten
Verlag: Pichler Verlag
Auflage: 1 (2013)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3854316442
Altersempfehlung: ab 14 Jahre, Erwachsene
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Klappentext:
Unheimlich erscheint vielen Menschen, was mit Tod, Leichen, Geistern und Gespenstern zusammenhängt. Die Donaumetropole Wien, ansonsten als glanzvolle Traumstadt bekannt, ist auch eine Fundgrube für alles Dunkle und Mysteriöse.
Alchemisten und seltsame Wirrköpfe, Zauberer und Goldmacher fanden hier einst fruchtbaren Boden, in versteckten, unterirdischen Labyrinthen, in Grüften und Stollen lauert das Grauen. Keine andere Stadt kann mit einer so großen Anzahl an gruseligen Schauplätzen und Sammlungen aufwarten.
Auf ihrer fantastischen Entdeckungsreise führen Robert Bouchal und Gabriele Lukacs in eine faszinierende Welt, die selbst den meisten Wienern unbekannt ist.
Über die Autorin Gabriele Lukasz:
Gabriele Lukacs, am 31. Oktober zu Halloween geboren, ist im Team der Website wienfuehrung.com als geprüfte Fremdenführerin und Wanderführerin sowohl in Wien wie auch in Niederösterreich unterwegs.
Bei Pichler zuletzt erschienen: Geheimnisvolle Unterwelt von Wien, Kraftorte im Waldviertel und Kraftorte im Weinviertel.
Gabriele Lukacs fasziniert das Mystisch-Geheimnisvolle. Kein Stein, keine Gruft, kein Hinterhof in Wien sind vor ihren Nachforschungen sicher.
So entdeckt sie immer wieder neue Hinweise für die Bestätigung der Theorie, dass die Stadt Wien im Sternzeichen der Zwillinge steht einmal die sonnige und einmal die schattige Seite ihres Charakters hervorkehrend.
Über den Autor und Fotografen Robert Bouchal:
Robert Bouchal widmet sich seit über 30 Jahren der Erforschung und Dokumentation seiner Heimat Österreich.
Der Höhlenforscher und Kameramann ist Experte für die Unterwelt von Wien, die Beschäftigung mit geschichtsträchtigen Orten und deren wissenschaftliche Dokumentation sind ihm ein besonderes Anliegen.
Bei Styriabooks zuletzt erschienen: „Magischer Wienerwald“ (mit Johannes Sachslehner, 2016).
Zahlreiche Bilder und Filme zu seinen Büchern sehen Sie auf www.bouchal.com.
Leseprobe aus dem Buch "Unheimliches Wien ...":
Einleitung
Seit Jahrhunderten werden in Wien Geister gesehen und beschrieben, oft kann man sich mit ihnen sogar unterhalten. Man trifft sie als Wiedergänger oder „weiße Frau“, sei es in Schlössern, in Privathäusern oder in den Straßen.
Wien ist offenbar ein fruchtbarer Boden für Geister, Gespenster und Vampire. Dieses Buch begibt sich auf ihre Spuren. Es führt einerseits zu Menschen, deren Kontakte mit dem Jenseits durchaus ernst zu nehmen sind, andererseits aber zu Erscheinungen, die ins Reich der Sage zu verweisen sind, auch wenn sie für vergangene Generationen wahrhaftig waren.
Manche Orte sind furchterregend und unheimlich, doch wurden auch Berichte aufgenommen, die nicht ernst zu nehmen oder hinterfragbar sind. Wer erinnert sich nicht gerne an die Schauer, die einem in der Kindheit beim Hören von Gespenstergeschichten wohlig über den Rücken liefen.
Vor dem Zubettgehen sah man sicherheitshalber noch unter dem Bett nach, ob dort etwa eines der Gespenster verborgen war. Doch irgendwann im Laufe des Erwachsenwerdens verlor man zusammen mit der magischen Kinderseele auch diese Furcht und vergaß die bösen, aber auch die guten Geister, die Feen und Schutzengel, die einen als Kind oft beschützt und getröstet hatten.
Die Wissenschaftsgläubigkeit, die nur akzeptiert, was man beweisen kann, ist allerdings gerade in unserem heutigen Computer-Zeitalter an ihre Grenzen gestoßen, da die Forschung noch immer nicht alle unsere Fragen beantworten und auch die Kirche uns nicht immer trösten kann. So macht sich eine gewisse Sehnsucht nach dem Übernatürlichen bemerkbar, von dem man heute wieder sprechen kann, ohne verlacht zu werden.
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes „Spectra“ im Jahre 2002 sind 65 Prozent der befragten 1.000 Österreicher von zumindest einem übernatürlichen Phänomen wie Geisterbeschwörung, Gedankenübertragung oder Hellseherei überzeugt, vor allem Frauen und Jugendliche können sich der Faszination des Übersinnlichen nicht entziehen.
Knapp ein Drittel der Befragten hält Wunderheilungen sowie übersinnliche Wahrnehmungen für möglich, rund ein Viertel glaubt an Hellseherei und Wahrsagerei oder an Telekinese, das Bewegen oder Verbiegen von Gegenständen ohne sichtbare Ursache.
An Geisterbeschwörungen, Hexerei und Exorzismus glaubten hingegen nur zehn Prozent der Befragten. (Bericht in Der Standard, 23-/24. Februar 2002, APA).
Die Ansicht darüber, was unheimlich ist, ändert sich laufend, jede Zeit hat ihre eigenen Gespenster, ihre eigenen übernatürlichen Erscheinungen, die dem Verlauf der Geschichte und damit der Mode unterliegen ...
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Rezension zum Buch "Unheimliches Wien ...":
Es entbehrt ja nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet Wien, eine Stadt, deren Bewohnern immer wieder ein Hang zum Morbiden nachgesagt wird, kaum Spukgeschichten vorzuweisen hat.
So groß die Faszination der Wiener am Tod, ihre Vorliebe für die "schöne Leich'" auch sein mag - über die Geister, die sich in der geschichtsträchtigen Bundeshauptstadt tummeln mögen, wird nur wenig gesprochen, geschweigedenn geschrieben. Während in England jedes noch so obskure Landhaus seine kettenrasselnden Gespenster, "White Ladies" und was da noch so alles durch den Äther schweifen mag, anzubieten hat, hält man sich in Wien auffallend bedeckt.
Dass Wien aber durchaus auch seine unheimlichen Geschichten und Plätze parat hält, beweist Gabriele Lukacs, Fremdenführerin und mit den weniger bekannten Ecken der Stadt vertraut, in diesem unterhaltsamen Buch, das auch Kennern der Stadt neue Anregungen für den nächsten Spaziergang bietet.
Nicht nur Spukgeschichten wie die von der heimgesuchten ehemaligen britischen Botschaft (da wären wir schon wieder bei den Briten...) werden erzählt, vielmehr spannt Lukacs einen breiten, Jahrhunderte umfassenden Bogen der Merkwürdigkeiten und Kuriositäten.
Hätten Sie etwa gewusst, dass im Naturhistorischen Museum ein Ölgemälde des Kaisers Franz Stephan von Lothringen hängt, auf dem sich auf rätselhafte Art und Weise Gegenstände "eingeschlichen" haben, die da eigentlich gar nicht hingehören und der mysteriöse, angeblich unsterbliche Graf von Saint Germain auch in Wien seinen alchemistischen Tätigkeiten nachging?
Doch manchmal haben auch Dinge, die mit dem Übernatürlichen so rein gar nichts zu tun haben, ihre gruselige Seite. Etwa die Anatomische Sammlung in der ehemaligen Irrenanstalt, auch bekannt als "Narrenturm", wo man - sofern man nicht zart besaitet ist - pathologische Absonderlichkeiten besichtigen kann, oder das Bestattungsmuseum.
Und manches regt einfach nur zum Schmunzeln an: etwa der Vorschlag aus dem 19. Jahrhundert, Leichen per "Rohrpost" zum außerhalb gelegenen Zentralfriedhof zu transportieren.
Wer sich für Geschichte interessiert, wird an diesem Buch sicherlich seine Freude haben und auch Anregungen für weitergehende Beschäftigungen mit der einen oder anderen Anekdote finden.
Manche Geschichten halten einer historischen Überprüfung freilich nicht stand, etwa jene vom Fluch, mit dem die Mutter des ungarischen Revolutionärs Lajos Batthyany anlässlich dessen Hinrichtung 1849 das Haus Habsburg belegt haben soll - war die gute Frau zu dem Zeitpunkt doch schon selbst fünfzehn Jahre tot (ein Fluch aus dem Jenseits wäre natürlich ein nicht minder reizvolles und gruseliges Szenario).
Aber seien wir ehrlich - ob sich nun tatsächlich alles so zugetragen hat, wie es die Geschichten schildern, ist genauso müßig zu diskutieren wie die Frage, ob es Geister gibt. Schaurige Anekdoten und Anregungen für etwas andere Stadttouren bietet das Buch allemal, und zwar in einem sachlichen Ton verfasst, der sich nicht in sensationalistischen Phantastereien verliert und somit auch Skeptiker zu unterhalten weiß.
Unterstrichen wird das ganze durch sehr stimmungsvolle, kunstfertige Photographien, die die Lektüre auch zu einem optischen Vergnügen werden lassen. Ich kann das Buch jedenfalls jedem empfehlen, der die unheimliche, mysteriöse Seite Wiens näher kennenlernen will.
Quelle: Kundenrezension bei Amazon >>>
ORF Beitrag - Unheimliches Wien - Gabriele Lukacs
Veröffentlicht am 07.12.2014; Dauer: 00:01:44
Unheimliches Wien: Gruselige Orte - Schaurige Gestalten - Okkulte Experimente - ORF - Beitrag zum Buch von Garbiele Lukacs aus dem Jahr 2013.
W24 Spezial „Wien im Untergrund“ vom 04.05.2016
Veröffentlicht am 05.05.2016; Dauer: 01:26:09
Geheimnisvolle Gänge, untertunnelte Gebäude, weitverzweigte Kanäle - Wiens Unterwelt hat einiges zu bieten: Ehemals Begegnungsort für Spione & zwielichtige Gestalten, ist sie nun „normaler“ Arbeitsplatz vieler Menschen.
Talkshow über die Geheimnisse des Wiener Untergrunds in den Katakomben des Stephansdoms. Mit Dompfarrer Toni Faber, Historiker Dr .La Speranza, Dr.Urbanek und Unterwelt-Führerin Gabriele Lukacs
Die Katakomben in Wien unter dem Stephansdom im Jahre 1857.
Bildunterschrift: „Die Todtengewölbe in der St. Stehphanskirche in Wien.“
Quelle: Bild aus Seite 545 in "Die Gartenlaube"
