Autorin: Franziska Franz
Illustratorin: Claudia Holz
Format: Gebundene Ausgabe
Seitenanzahl: 39 Seiten
Verlag: Turmhut-Verlag
Auflage: 1 (2017)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3945175262
Altersempfehlung: 6 - 10 Jahre
Website von Franziska Franz >>>
Franziska Franz auf Facebook >>>
Klappentext:
Hänschen war anders als alle anderen Hasen, denn er kam mit einer allzu langen Nase und viel zu kurzen Ohren zur Welt. Das machte ihn zum Außenseiter und alle anderen Hasen hänselten ihn.
Doch eine besondere Gabe machte ihn schon bald zum Star des Waldes ...
Über die Autorin Franziska Franz:
Franziska Franz, geboren in Detmold, ist Mutter von zwei Töchtern und verheiratet. Sie hat vor den Kindern eine Schauspielausbidung mit Schwerpunkt Klassisches Theater in Ludwigshafen absolviert. Später u.a. Regieassistenz bei Harald Leipnitz. Parallel hat sie ein Diplom zur Heilpraktikerin für Menschen und Tiere erworben. Derzeit lebt sie in Frankfurt am Main.
Seit 2012 schreibt sie didaktische Abenteuergeschichten für Kinder und humorvolle Texte für Erwachsene.
Veröffentlichungen:
* Der Wald und sein Dönekens, Turmhut Verlag
* Anna und die Liebe in Frankfurt, AAVAA Verlag
* Die verrückten Satzzeichenabenteuer, AAVAA Verlag
Leseproben und Illustrationen aus dem Buch "Hans Hase mit der langen Nase":
Hänschen war ein Hase mit einer sehr, sehr langen Nase. Ja, die Nase war sogar so lang, dass er sie zu einem Knoten binden musste, damit er nicht darüber fiel.
Aber das war nicht sein einziges Unglück, nein, denn seine Ohren waren dafür viel zu kurz geraten. Und das war wirklich schlimm.
Denn Hasen hören ganz besonders gut, weil sie so lange Ohren haben. Deswegen war Hänschen auch kein besonders glücklicher Hase. Denn die anderen Hasen hänselten Hänschen oft, weil er nicht so aussah wie sie.
Seinen Eltern machte er sogar Vorwürfe, dass sie ihn Hans getauft hatten. Denn nur einen Hans konnte man hänseln, so dachte er. Eine Laune der Natur nannten es seine Eltern.
„Die Natur wollte es eben so, dass du ein ganz besonderer Hase wirst, Hänschen“, sagte seine Mama oft, doch das war eigentlich kein wirklicher Trost für Hänschen. Was hatte er davon, dass er etwas Besonderes war? Nichts – im Gegenteil. Er war immer der Letzte, der wegrannte, wenn es brenzlig wurde, also, wenn ein Hund kam oder so, weil er es eben nicht rechtzeitig hörte.
Deshalb musste er immer das machen, was die anderen taten, und das machte es nicht besser für ihn. „Nachmacher! Nachmacher!“, riefen die anderen dann und streckten ihm die Zunge heraus.
Dann musste Hänschen immer aufpassen, dass er nicht anfing zu weinen, denn dann hätten die anderen noch viel mehr gelacht ...
----------------------------
... Von diesem Tag an hörte Hans jedes noch so leise Geräusch und er war sehr glücklich darüber. Und auch, wenn seine Ohren jetzt grün waren, sie waren nun endlich genauso lang wie die anderer Hasen.
Das freute ihn ganz besonders. Natürlich sprach sich die Nachricht von den neuen Ohren wie ein Lauffeuer im Wald herum und was soll man sagen, bald kamen sie von allen Seiten, die Schwerhörigen.
Ob es nun Igel oder Mäuse waren, ja selbst ein Wildschwein bat um Hilfe. Familie Hase, die mit den Düften eigentlich schon genug zu tun hatte, baute dennoch, mit vereinten Kräften und begeistert, Hörrohre für alle Tiere in den unterschiedlichsten Größen.
Frieder entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem wunderbaren Parfumeur, sodass der ganze Wald wie verzaubert duftete. Und wenn man ganz genau hinsah, begegnete man hin und wieder Hörrohrtieren.
Unsere Empfehlung:
In dem reichlich illustrierten Werk erzählt die Kinderbuchautorin Franziska Franz von den Leiden eines Außenseiters, der wegen seiner Besonderheiten von seinen Art- und Altersgenossen verlacht wird. Die viel zu kurzen Ohren stellen eine Beeinträchtigung dar. Eine weitere Abnormität des Hasen besteht in seiner langen Nase, für die er zunächst Spott und Hohn erntet.
Im weiteren Verlauf der Geschichte stellt sich jedoch heraus, dass gerade diese lange Nase mit ihrer außerordentlichen Geruchsempfindung eine Stärke darstellt, die dem bereits erwachsenen Hasen letztendlich zu einer Sonderstellung unter den Tieren des Waldes verhilft. Gemeinsam mit seiner Frau sammelt er Kräuter und stellt aus ihnen erlesene Duftstoffe her.
Die Fähigkeit, Düfte und Gerüche zu produzieren erweist sich auch in gefährlichen Situationen als wesentliche Gabe. Ein Fuchs lässt von seiner Frau Lila, als diese ihn mit einem Abschreckungsduft konfrontiert.
Am Ende findet sich auch für das Hörproblem des Hasen mit den zu kurzen Ohren eine einfache "prothetische" Lösung, die die Hasenfamilie unter all den Tieren erfolgreich vertreibt. Somit gelingt es, scheinbare Defizite so umzusetzen, dass die ganze Familie eine erfolgreiche Karriere machen kann. Die Geschichte zeigt, dass Abweichungen von der Norm auch besondere Chancen in sich bergen können, wenn man sie zu nützen versteht.
Ein amüsant geschriebenes Lese- und Vorlesebuch, das Kindern und Erwachsenen Mut machen soll! Zu denken sollte die Geschichte all jenen geben, die Anderen, die in irgendwelchen Eigenschaften von der Norm abweichen, das Leben schwer machen.
Das Buch wird durch sechs Ausmalbilder ergänzt.
Die Normalität ist eine gepflasterte Straße. Man kann gut darauf gehen, doch es wachsen keine Blumen auf ihr (Vincent van Gogh).
Martin Urbanek
Ausmalbild:
