Autoren: Hubert Michelis & Stefan Schweizer
Format: Taschenbuch; E-Book
Seitenanzahl: 250 Seiten
Verlag: SWB Media Publishing
Auflage: 1 (Oktober 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3946686408
Altersempfehlung: Ab 14 Jahre, Erwachsene
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Klappentext:
Die islamistisch motivierten Anschläge von Würzburg, Ansbach und Berlin, aber auch Paris, Nizza, Brüssel, London, Manchester und anderswo haben die deutsche und die europäische Bevölkerung zutiefst verunsichert. Das Schreckgespenst einer „Islamisierung Deutschlands“ oder Europas geht um.
Dazu tragen unter anderem sowohl Islamisten und Salafisten wie auch PEGIDA bei. Ist multikulti in Deutschland gnadenlos gescheitert? Gibt es einen gesellschaftlichen Kitt, der stärker ist als alle zentrifugalen Kräfte, die Deutschland zu zerreißen drohen? Besteht die Gefahr, dass sich der Islam in Deutschland beinahe ungehindert ausbreitet? Oder besteht vielmehr die Tendenz eines rechtsnationalen, populistischen Erdrutsches, der jahrzehntelang bewährte Politikmuster und friedliches Zusammenleben gefährdet?
„Islamisierung Deutschlands?“ geht den oben genannten und weiteren Aspekten und Fragestellungen ausgewogen und aus verschiedenen Perspektiven nach.
Dabei wird die Konfliktlinie Christentum und Islam geschichtlich beleuchtet, um die heutige Situation besser zu verstehen. Die Theorie und die Praxis der christlich-europäischen Traditionsbewahrer sowie der religiösen islamistischen Eiferer werden anschaulich und verständlich dargestellt.
Nicht zuletzt beleuchten aus der Presse bekannte Alltagsbeispiele einer Islamisierung der deutschen Gesellschaft anschaulich die Gefahren aber auch die Chancen dieser Prozesse.
Ist es ein Anzeichen einer Islamisierung Deutschlands, wenn Schweinefleisch aus Rücksicht auf die muslimischen Mitbürger von Kantinen-Speisekarten gestrichen wird oder sollen christliche Frauen aus Solidarität mit den muslimischen Frauen Kopftücher tragen?
Zu guter Letzt versucht „Islamisierung Deutschlands?“ Lösungsansätze aufzuzeigen, wie die schwierige gesellschaftspolitische Situation Deutschlands doch noch zum Guten gewendet werden kann.
Über die Autoren Hubert Michelis und Stefan Schweizer:
Hubert Michelis wurde 1958 im rheinischen Düren als Sohn eines Bergbauingenieurs geboren. Nach dem Abitur studierte er Philosophie und Katholische Theologie in Bonn und wurde Mitglied des Franziskanerordens.
Mitarbeit in Indien bei Mutter Theresa. Von Ende 85-87 als Missionar in China (Hongkong und Taiwan). Nach dem Kennenlernen seiner späteren Frau Verlassen des Klosters und seit 1988 berufliche Neuorientierung. Hubert Michelis ist seit 1989 verheiratet und hat drei Kinder.
Seit 1990 lebt der ehemalige Priester bei Frankfurt am Main, wo er über zwanzig Jahre als Bankangestellter bei zwei asiatischen Banken tätigt war. Heute ist Michelis Freiberufler und widmet sich ganz der Schriftstellerei und Landschaftsmalerei.
Dr. Stefan Schweizer, Jahrgang 1973, beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit verschiedenen Formen des politischen Extremismus. Er hat wissenschaftliche Arbeiten, erfolgreiche Sachbücher und Polit-Thriller über den islamistischen Extremismus geschrieben.
Mit „Islamisierung Deutschlands? Fakten, Fragen, Lösungsansätze“ präsentiert er sein gesamtes Wissen zu diesem Thema in kompakter Form.
Bei SWB Media Publishing erscheint ebenso die Reihe um den Kriminalhauptkommissar Alexander Ritter der Kriminalpolizei Stuttgart, der es mit dem unsere Demokratie bedrohenden Extremismus aufnehmen muss.
Artikel zum Buch "Islamisierung Deutschlands?"
in der OFFENBACH POST:
GUTE KRITIKEN UND PÖBELEIEN VON RECHTS:
Erstes Sachbuch vom Langener Autor Hubert Michelis
Langen - Der Mann ist überaus produktiv: Bislang hat sich Hubert Michelis als Autor von Romanen und Kurzgeschichten hervorgetan, nun hat der Langener ein Sachbuch veröffentlicht - zu einem hochaktuellen Thema: „Islamisierung Deutschlands?“ heißt es, entstanden ist es gemeinsam mit dem Historiker Stefan Schweizer.
Gut Ding will Weile haben: „Ich hatte es schon vor zwei Jahren vor“, sagt Michelis über die Entstehung des Buches. Ursprünglich dachte er daran, es alleine zu schreiben, doch angesichts der Komplexität des Stoffs kam es schließlich zu einer Zusammenarbeit mit Dr. Stefan Schweizer.
Die beiden haben sich über Facebook kennengelernt; Schweizer hat bereits wissenschaftliche Arbeiten, Sachbücher und Polit-Thriller über den islamischen Extremismus geschrieben.
„Wir sind keine Politiker, fühlen uns aber politisch verantwortlich“, sagt Michelis zur Motivation. „Wir hoffen natürlich, dass das Buch ein Erfolg wird, haben es aber auch um der Sache willen gemacht.“ Denn obwohl „Islamisierung Deutschlands?“ bereits vor der Bundestagswahl entstanden ist, habe diese gezeigt, dass das Thema aktueller denn je sei. „Wir wollen die Diskussion anregen“, erklärt der 58-jährige Langener: „Die Politiker sollen ihre Hausaufgaben machen, dass es bei den nächsten Wahlen nicht noch schlimmer wird.“
Schweizer, Jahrgang 1973, war für den geschichtlichen Abriss und die historische Einordnung verantwortlich, Michelis hat das Thema Islamisierung und die Auswirkungen (etwa die Pegida-Bewegung) aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und versucht, „Lösungsansätze aufzuzeigen, wie die schwierige gesellschaftspolitische Situation Deutschlands doch noch zum Guten gewendet werden kann“.
Als studierter Theologe und Philosoph habe er die geisteswissenschaftlichen Aspekte herausgearbeitet – „da fühle ich mich kompetent“, sagt Michelis, der einst als Franziskanermönch missionierend nach China ging, dann allerdings seine heutige Frau kennenlernte und 20 Jahre für zwei asiatische Banken in Frankfurt tätig war.
Dass Schweizer und er da ein „heißes Eisen“ angepackt haben, merken die beiden auch bei den Reaktionen: Einerseits gibt es überaus positive Kritiken, andererseits auch Reaktionen aus der rechten Szene, teilweise in Fäkalsprache, berichtet Michelis.
„Es ist schwer, sich mit Romanen durchzusetzen. Ich möchte mir auch als Sachbuchautor einen Namen machen“, erklärt der Langener die Erweiterung seines Spektrums.
Und so soll die Zusammenarbeit mit Stefan Schweizer keine einmalige Sache bleiben: Aktuell sind die beiden an einem Sachbuch über die USA, China und die Rolle Europas/Deutschlands. Arbeitstitel: „Kampf der Giganten“. „Und da haben wir dann die großen Sachbuchverlage im Auge“, macht Michelis deutlich.
Von Markus Schaible (3.11.2017)
Link zum Beitrag in der "OFFENBACH POST" >>>
Lesproben aus dem Buch
"Islamisierung Deutschlands? - Fakten, Fragen, Lösungsansätze":
INHALT
- Eingangsbeispiel: Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht
- Vorbemerkungen
- Dauerkonflikt Christentum - Islam
- Kultur- und religionsgeschichtlicher Abriss
- Religionsgründung und Ausbreitung
- Islamische Glaubensrichtungen
- Der Islam und die Geschichte Europas
- Ausbreitung Richtung Europa und islamische wissenschaftliche und kulturelle Einflüsse in Europa
- Islamisierung heute
- Christliche Kirchen und der Islam in Deutschland
- Über die Kirche, die Macht und ihr Verhältnis zur Vernunft: Ein geschichtsphilosophischer Rückblick
- Die Bedeutung der Trennung von Kirche und Staat
- Zum Toleranzbegriff
- Ist der Islam eine intolerante und militante Religion?
- Islam und demokratischer Pluralismus? Ein Ringen zweier Prinzipien
- Was bedeutet Integration?
- Islamische Parallelgesellschaften und Paralleljustizen
- Salafismus als Nährboden des islamistischen Terrorismus
- Die unbekannte, dunkle Seite des Islams? Mord an einer Studentin in Freiburg
- Silvesternacht in Köln 2015
- Messerattacke von Hannover
- Anschlag auf einen Sikh-Tempel in Essen
- Massaker im Regionalzug bei Würzburg
- Ansbach
- Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin im Dezember 2016
- Kriminalität bei Ausländem
- Deutsche Gegner einer Willkommenskultur: PEGIDA
- Ableger Hogesa
- Politik: AfD
- Rechtsterrorismus und rechtsextremistische Straftaten gegen Ausländer, Asylanten und Muslime
- Ist der Islam eine friedliche oder eine militante Religion?
- Perspektivenwechsel und Lösungsmöglichkeiten
- Die Frage nach den Lösungen
- Fazit
- Ein Ausblick
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... »Islamisierung Deutschlands? Fakten - Fragen - Lösungsansätze« geht den oben genannten und weiteren Aspekten und Fragestellungen ausgewogen und aus verschiedenen Perspektiven nach.
Dabei wird die Konfliktlinie Christentum und Islam geschichtlich beleuchtet, um die heutige Situation besser zu verstehen. Die Theorie und die Praxis der christlich-europäischen Traditionsbewahrer sowie der religiösen islamistischen Eiferer werden anschaulich und verständlich dargestellt.
Nicht zuletzt beleuchten aus der Presse bekannte Alltagsbeispiele einer Islamisierung der deutschen und europäischen Gesellschaft anschaulich die Gefahren, aber auch die Chancen dieser Prozesse. Ist es ein Anzeichen einer Islamisierung Deutschlands, wenn Schweinefleisch aus Rücksicht auf die muslimischen Mitbürger von Kantinenspeisekarten gestrichen wird oder sollen christliche Frauen aus Solidarität mit den muslimischen Frauen Kopftücher tragen?
Zu guter Letzt versucht »Islamisierung Deutschlands?« Lösungsansätze aufzuzeigen, wie die schwierige gesellschaftspolitische Situation Deutschlands doch noch zum Guten gewendet werden kann.
Wie das Eingangsbeispiel gezeigt haben dürfte, ist eine Beschäftigung mit dem Thema einer möglichen Islamisierung Deutschlands für unseren gesellschaftspolitischen Alltag von größter Bedeutung. »Islamisierung Deutschlands? Fakten - Fragen - Lösungsansätze« ist keine Monografie. Ebenso wenig eine kurze wissenschaftliche Abhandlung oder ein Buch mit hehren wissenschaftlichen Ansprüchen.
Aber »Islamisierung Deutschlands? Fakten - Fragen - Lösungsansätze« will andererseits auch kein populistisches Buch sein, das mit Vermutungen, Behauptungen oder Unterstellungen arbeitet. Vielmehr orientiert sich das am ehesten mit dem Begriff Sachbuch zu umschreibende Werk durchaus an wissenschaftlichen Erkenntnissen, empirischen Daten, Statistiken, Erhebungen, Umfragen und Zeitungsartikeln.
Die Verfasser Hubert Michelis und Stefan Schweizer besitzen sowohl die notwendige sozialwissenschaftliche, theologische und geisteswissenschaftliche Ausbildung, um politikwissenschaftlich, soziologisch, theologisch, philosophisch, texthermeneutisch und statistisch seriös arbeiten, interpretieren und die Ergebnisse treffend zusammenfassen zu können.
Ebenso sind die Autoren selbst journalistisch für verschiedene Zeitungen und Magazine tätig, sodass sie die Seriosität und Glaubhaftigkeit von Sachbüchern, Zeitungsmeldungen und Intemeteinträgen einzuschätzen vermögen, auf die sie sich in ihrem Buch beziehen.
Es ist unser großes Anliegen, die mitunter sehr schwierigen, komplexen und widersprüchlichen Sachverhalte und Ergebnisse einfach und lesefreundlich darzustellen. Dadurch soll das Buch einen möglichst breiten Leserkreis ansprechen und sich nicht nur an Studierte, Gelehrte, Leute vom Fach oder Politiker wenden.
Jede und jeder soll die Gelegenheit besitzen, sich auf einer fundierten und seriösen Basis mit dem uns alle betreffenden, äußerst wichtigen und aktuellen Thema zu beschäftigen, ohne sich dabei in den Irrungen und Wirrungen von Fachchinesisch, verquastem Wissenschaftsjargon und Fußnoten zu verlieren.
»Islamisierung Deutschlands? Fakten - Fragen - Lösungsansätze« kann nicht alle brennenden Fragen unserer Zeit und unserer Gesellschaft beantworten. Vielleicht bleiben am Ende sogar mehr Fragen offen, als beantwortet wurden?
Aber das Buch hilft mit Sicherheit, Licht ins Dunkel einer uns alle bedrängenden Frage zu bringen, das den Lesern ein Stück Gewissheit und - so bleibt zu hoffen - eine gewisse Grundsicherheit und Vertrauen in unser Gemeinwesen zurückgibt.
In dem Buch »Islamisierung Deutschlands? Fakten - Fragen - Lösungsansätze« geht es um die Annäherung an etliche Fragen, die unsere freie, westliche, demokratisch verfasste Gesellschaft zu bedrohen scheinen. Konkreter: Der deutsche demokratische Rechtsstaat scheint in seiner Existenz bedroht zu sein durch fundamentalistische Islamisten, die das Land mit Terroranschlägen überziehen. Die Bevölkerung lebt in Angst und Schrecken und begegnet allem Fremden mit Misstrauen.
Nach einer anfänglichen Welle der Begeisterung und dem Euphemismus "Willkommenskultur" ist inzwischen längst Ernüchterung eingetreten. Die einen sind immer noch bedingungslos bereit, Flüchtlinge aufzunehmen, ihnen zu helfen und sie zu integrieren. Andere sind, nachdem inzwischen so manches Unschöne passiert ist, mittlerweile skeptischer, ja, überlegen, ob wir überhaupt Flüchtlinge aufnehmen müssen, ob es nicht schon zu viele bei uns gibt.
Sie meinen, dass sie uns zu viel kosten, dass sie sich auch gar nicht so leicht integrieren ließen oder dass sie nicht genügend ihren eigenen Beitrag dazu beisteuern würden. Das Lager derer, die die deutschen und europäischen Grenzen schließen wollen, wächst.
Darüber hinaus waren inzwischen auch bedenkliche Gegenreaktionen zu verzeichnen. Denn es bildet sich ein gefährlich wirkender rechtspopulistischer Widerstand gegen die anscheinende Bedrohung, gegen eine Islamisierung Deutschlands, gegen zu viele Flüchtlinge und alles Fremdländische heraus.
Die hiermit verbundenen Stichworte lauten unter anderem Pegida, Alternative für Deutschland (AfD) und Hogesa. Darüber hinaus gibt es auch rechtsterroristische Strukturen, die den Frieden in Deutschland bedrohen.
Ihre Anschläge und Gewalttaten richten sich in erster Linie gegen Asylunterkünfte und Flüchtlinge. Aber der Protest geht über diese punktuelle Unzufriedenheit in Sachen liberaler Einwanderungspolitik hinaus. Denn in der Summe findet von rechtspopulistischer Seite eine rigorose Kritik und Ablehnung der herrschenden Verhältnisse statt.
Zumindest wird Bundeskanzlerin Angela Merkel rechtswidriges, ja kriminelles Verhalten unterstellt. Sie habe durch ihre Politik der Willkommenskultur deutsches Recht gebeugt und sich strafbar gemacht. Tausende von Strafanzeigen gegen unsere Bundeskanzlerin sprechen eine deutliche Sprache.
Auch von der rechten Flanke wird überwiegend eine Abschaffung dessen angestrebt, was wir für das höchste Gut unserer Demokratie halten: die freiheitlich-demokratische Grundordnung, die uns jahrzehntelang die beste aller möglichen Gesellschaftsordnungen in Frieden und in moderatem Wohlstand beschert hat.
Vor diesem Hintergrund stehen folgende Fragen in »Islamisierung Deutschlands? Fakten - Fragen - Lösungsansätze« im Vordergrund: Findet in Deutschland eine unaufhaltsame Islamisierung statt, die auch unseren Alltag, unsere Kultur und unsere sittlich-religiösen Werte und Lebensgewohnheiten umfasst? Befindet sich die christlich-abendländische und europäische Kultur am Abgrund und droht sie von einer unerbittlichen Islamisierungswelle gnadenlos erfasst zu werden? Existieren in Deutschland bereits islamisch geprägte Parallelgesellschaften und Paralleljustizen, die unsere staatliche Ordnung ablehnen, und wenn ja, welche?
Bedroht uns eine bis dato noch nicht bekannte islamistische Terrorwelle mit unzähligen Todesopfern und einer exorbitanten Gefährdungslage für die deutsche Bevölkerung? Wie sind die inzwischen zahlreichen Gegenbewegungen gegen die Islamisierung und die Flüchtlingskrise einzuschätzen? Ist der Islam vielleicht bloß ein Feindbild oder wird er gar als Alibi benutzt? Oder ist er tatsächlich eine ernst zu nehmende Bedrohung?
Wie können rechtspopulistische Bewegungen, Vereine und Parteien wie Pegida, Hogesa und die Alternative für Deutschland (AfD) eingeschätzt werden? Stellen sie eine Gefahr für die altbekannten und altbewährten Muster unserer deutschen Nachkriegsordnung seit 1945 dar oder transportieren sie berechtigte Anliegen einer zutiefst verunsicherten Bevölkerung?
Stellen der rechtsextremistische Terrorismus bzw. die rechtsextremen Straftaten eine existentielle Gefahr für unser gesellschaftspolitisches Gemeinwesen dar? Handelt es sich bei diesen Extremisten zum Großteil um verunsicherte Bürger, die aus Verzweiflung handeln, oder um ideologisch verbohrte Neonazis, die gedanklich immer noch einem verschenkten Endsieg hinterhertrauem und erneut die Weltherrschaft anstreben?
Die hier aufgeworfenen Fragen zeigen, in welch schwierigen Zeiten wir leben. Zudem wird offensichtlich, dass Deutschland eine Zerreißprobe bevorsteht: Auf der einen Seite haben wir die Gefahr fanatisierter, islamistischer Terroristen, und auf der anderen Seite eine dialektische Gegenbewegung von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus.
Beide Seiten unterhöhlen langfristig die Demokratie und gefährden die Formen des gesellschaftspolitischen Zusammenlebens, das uns viele Jahre positiv geprägt hat.
»Islamisierung Deutschlands? Fakten - Fragen - Lösungsansätze« kann und will keine abschließenden Antworten auf alle drängenden Fragen geben. Aber das Buch skizziert die wichtigsten Eckpfeiler der uns heute bedrohenden Pole und will Handlungsmöglichkeiten sowie Lösungsansätze aufzeigen.
Dabei wird auch ein Blick auf die geschichtliche Entwicklung des Verhältnisses von Christentum und Islam nicht vergessen. Denn das Zusammenspiel der beiden Religionen war immer schon ein problematisches, häufig mit unendlich vielen Todesopfern und unsäglichem Leid auf beiden Seiten verbunden.
Was das Buch nicht leisten möchte und kann, ist, Religionskritik zu üben. Es geht keineswegs darum, den Islam als solchen zu beurteilen. Hier gilt für uns Deutsche die grundgesetzlich verbürgte Glaubensfreiheit des Artikels 4. In diesem Sinne soll jeder nach seiner Fasson glücklich werden und glauben, was ihm beliebt.
Es steht uns nicht an zu beurteilen, ob der Islam "rückständig" ist, genauso wie wir uns gegen Kritik verwahren, dass das Christentum eine polytheistische Religion sei. Was wir aber verurteilen können und wollen, sind Lebensprinzipien und individuelle wie kollektive Einstellungen, die sich gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung unseres gesellschaftlichen Gemeinwesens richten.
Und hier haben wir es uns gestattet, einen strengen Blick in alle Richtungen zu werfen. Uns ist es egal, ob es verbohrte rechte Ideologen oder radikalfundamentalistische Islamisten mit einer terroristischen Ader sind, die unsere Demokratie beseitigen wollen, beide haben in der Mitte Deutschlands nichts
verloren bzw. müssen mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden ...
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Buchempfehlung:
Wie in seinem neuesten Buch "Revolutionsgeflüster" macht sich der Roman- und Sachbuchautor Hubert Michelis auch in seinem 2017 erschienenen Werk "Islamisierung Deutschlands?" Sorgen um zentrifugale Kräfte, die unsere demokratische und rechtstaatliche Grundordnung bedrohen. Diese Kräfte erkennt er in gefährlichen Extremismen, einem militanten Islamismus einerseits und in antidemokratischen und rechtsradikal/rechtspopulistischen Bewegungen, wie Pegida, AfD und Hogesa andererseits.
Der rechtsextreme Protest umfasst dabei weitergehende Aspekte, die nichts mit der islamophoben Rhetorik dieser Gruppierungen zu tun haben: Dort findet ebenso eine rigorose Kritik und Ablehnung der herrschenden Verhältnisse statt, wie bei islamistischen Terroristen. Beide extremen Pole an den Rändern unserer Gesellschaft ergänzen daher einander und sind im Aufbau von Feindbildern geradezu aufeinander angewiesen. Das Problem dabei: Sie haben es geschafft, ihren radikalen Diskurs und die Verrohung von Sitten und Sprache weit in die Mitte unseres Gemeinwesens hineinzutragen.
Der Extremismusexperte Stefan Schweizer, der bereits einige Werke zum den Themen Extremismus und Terrorismus verfasst hat (zuletzt "Die Akte Baader", "RAF 3.0: RAF 3.0-4.0" und "Ungebremst: IS-Terror in Deutschland"), hat diese Publikation mit seinem Fachwissen und seiner Erfahrung unterstützt.
Das Ergebnis ist eine umfassende Analyse der des Spannungsfeldes zwischen den Hegemonieansprüchen von radikalen Strömungen innerhalb des Islam (v. a. Salafismus), Versuchen einer Integration islamischer Glaubensgrundsätze in eine von der Aufklärung geprägte, pluralistische Gesellschaftsordnung und der Instrumentalisierung des islamischen Extremismus durch rechtsextreme Kreise, denen es ebenfalls in erster Linie um die Zerschlagung unserer Demokratie geht.
Eine Darstellung des historisch belasteten bzw. ambivalenten Verhältnisses zwischen zwei, im Grunde sehr ähnlichen, monotheistischen Weltreligionen, ist ein wesentliches Anliegen des ehemaligen Franziskaners, Theologen und Philosophen Hubert Michelis. Auch er kommt zu dem Schluss, dass beide Religionen weder frei von Gewalt, noch unbeeinflusst von weltlichen, politischen und ökonomischen Interessen waren und sind. Insofern ist ein Gesetzeswerk, wie die Scharia, das totalitäre Ansprüche auf die staatliche Macht stellt, nicht nur dem Islam vorbehalten.
Eine zentrale Frage bleibt daher, in welchem Ausmaß sich Islam und Christentum in der Akzeptanz der europäischen Aufklärung unterscheiden, und ob breitere Strömungen innerhalb des Islam bereit wären, sich in einer säkularen Ordnung zu integrieren, die Religionsfreiheit sowie eine Trennung von Staat und Religion zur Maxime erhoben hat. Die aktuellen Diskussionen um die "Zwangsbeglückung" durch Kreuze in allen öffentlichen Gebäuden Bayerns beweisen, dass dieses Ringen auch für den christlich-sozialen, politischen Flügel des Christentums, noch lange nicht endgültig entschieden ist (* persönliche Anmerkung).
Wieweit bestimmte Religionen die "Identität" einer Gesellschaft prägen bzw. prägen sollen, und wie sich das Toleranzverhältnis gegenüber Minderheitenreligionen in Islam und Christentum verhält, ist eine weitere Frage, die im Abschnitt "Islam und demokratischer Pluralismus? Ein Ringen zweier Prinzipien" angeschnitten wird.
Der Frage der Integration, dem Entstehen von Parallelgesellschaften, den Ursachen des islamisch motivierten Terrorismus und einer Chronologie der Gewalt von Islamisten und Rechtsextremen sind weitere Ausführungen in diesem Buch gewidmet.
Letztendlich werden Lösungsansätze, wie das Erlernen der Sprache, eine rasche Integration in den Arbeitsmarkt sowie Präventionsarbeit bei der Bekämpfung des Rekrutierens von traumatisierten Flüchtlingen durch extremistische Organisationen aufgezeigt.
Das Buch, das all diese Aspekte auf 250 Seiten erörtern möchte, stellt einen hohen Anspruch an die Verfasser, aber auch an eine kritisch mitdenkende Leserschaft. Ich meine, dass es den beiden Autoren sehr gut gelungen ist, diesen Ansprüchen in einem hohen Ausmaß zu genügen.
Dass der Eine oder Andere nicht in allen Punkten seine eigene, vorgefasste Meinung bestätigt sieht, lässt sich bei derartigen Werken, in die ja auch die Einschätzung der Autoren einfließt, nicht vermeiden. Insofern wird dieses Buch ganz gewiss noch für lebhafte und konstruktive Diskussionen, aber auch für unsachliche Pöbeleien sorgen, wie das ja ganz speziell durch Personen aus dem rechten Rand des politischen Spektrums zu erwarten war und bereits passiert ist.
Ein absolut empfehlenswertes Buch zu hochbrisanten und aktuellen Entwicklungen, das ich sehr gerne auch als Klassenlektüre an Schulen empfehlen möchte.
Martin Urbanek
