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Hannya - im Bann der Dämonin

Dieter R. Fuchs: Hannya - im Bann der DämoninAutor: Dieter R. Fuchs
Format: Taschenbuch, E-Book
Seitenzahl: 300 Seiten
Verlag: Schwarzer Drachen
Auflage: 1 (September 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3940443731

Altersempfehlung: ab 16 Jahre, Erwachsenenliteratur

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Klappentext:

Die abenteuerliche Geschichte um eine geheimnisvolle Schnitzerei, ein Netsuke, lässt das alte Japan aufleben, so wie es wirklich war.

Während seines tausendjährigen Lebenslaufes geht das aus einem ganz besonderen Hirschgeweih geschnitzte Kleinod in vielerlei Gestalt durch unzählige Hände und die spannenden Geschehnisse um seine jeweiligen menschlichen Besitzer erzählen eindrucksvoll von den gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen, den Riten des uralten Shint -Kultes und dem Buddhismus.

Ob Regent, Samurai, Schamanin, Händler, Künstler oder Mönch, niemand konnte sich der Magie dieses Objekts entziehen. Auch jener alternde Mann in Nürnberg nicht, bei dem es schließlich in der Neuzeit landet, und der dessen Faszination genauso erliegt wie später die ihn betreuende Ärztin. Bis man sich von diesem Bann wieder befreien möchte ...

Über den Autor Dieter R. Fuchs:

Dieter R. Fuchs (Autor)Dr. Dieter R. Fuchs, Jahrgang 1952, recherchiert und schreibt mit der gleichen Leidenschaft, mit der er vier Jahrzehnte lang als Naturwissenschaftler und Forschungs-Manager tätig war. Bei seiner Arbeit in Materialentwicklung, Umweltforschung und Kulturgüterschutz faszinierten ihn vor allem internationale Erfahrungen.

Er wirkte an Expeditionen im Iran mit, lebte lange im Jemen sowie in Dubai und bereiste beruflich wie privat die ganze Welt. Die Begegnung mit Menschen unterschiedlichster kultureller Hintergründe bedeutet für ihn echte Bereicherung. Als Präsident des unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen gegründeten Weltdachverbandes der Angewandten Forschung WAITRO engagierte er sich ehrenamtlich für mehr Miteinander zwischen Industrie- und Entwicklungsländern.

Seit Eintritt in den Ruhestand widmet er sich dem Schreiben von Romanen. Hierbei spielt seine private Leidenschaft für asiatische Kunst eine besondere Rolle, vor allem Netsuke genannte japanische Schnitzereien. Seine mystischen Geschichten um diese kleinen Objekte laden den Leser auf Reisen in fremde Sphären und Zeiten ein. Bei solchen Grenzwanderungen treten fantastische Zusammenhänge hervor, die natur- und kunstwissenschaftliches Wissen vermitteln und darüber hinaus auf unterhaltsame Weise die Fantasie anregen.

Beim Fabulus-Verlag erschien im September 2015 der Debut-Roman "Der Tanz der Häsin". Im Schwarzer-Drachen-Verlag erschien im Herbst 2017 sein historischer Roman über Japan "Hannya - im Bann der Dämonin". Für 2018 ist die Veröffentlichung des Urban Fantasy Thrillers "Zhulong - ein Drache erwacht" geplant. 2019 sollen drei Bände der Trilogie "Der Masanao-Adler" erscheinen.

Leseprobe aus "Hannya - im Bann der Dämonin":

Begriffserläuterung:

Hannya:

Dieter R. Fuchs: Hannya - im Bann der Dämonin (Illustration)Der Begriff Hannya ist die sino-japanische Sprechweise des Sanskrit-Wortes Prajna, das Erleuchtung und Weisheit bedeutet. Im späten 15. Jahrhundert schuf der hiernach benannte buddhistische Mönch und Schnitzkünstler Hannya-bö in der japanischen Kaiserstadt Nara eine besondere Maskenform, die fortan nach ihm als »Hannya« bezeichnet wurde.

Sie verkörpert einen archaischen weiblichen Dämonentypus mit Hörnern auf dem Kopf und Fangzähnen im geöffneten Maul. Ähnliche Masken wurden seit Urzeiten im altjapanischen Shintö-Kult bei rituellen Tänzen verwendet und blieben in der Hannya-Ausprägung auch später bei einigen der bekanntesten Rollen im klassischen Nö- und Kabuki-Tanztheater erhalten.

Dort symbolisiert die Hannya-Maske traditionell die Verwandlung einer verzweifelten und von Eifersucht besessenen Frau in einen rasenden Dämon.

Prolog:

Manchmal geschieht Unglaubliches. Also gemeint ist etwas wirklich Unglaubliches, im wahrsten Sinne des Wortes, nicht nur etwas eher Unwahrscheinliches, irgendwie Überraschendes, nein, das würde bei unserer Geschichte hier zu kurz greifen.

Was im Folgenden erzählt wird, stellt etwas so Unfassbares dar, dass es sich unserem Verstand vielleicht nicht wirklich erschließen will. Zumindest bei streng vernunftorientierten Menschen nicht, zu denen die meisten von uns sich zählen möchten, stolz auf ihre Logik und Intelligenz.

Was nicht heißen soll, dass kleine Fluchten in Fantasiewelten unverzeihlich seien, nein, ganz im Gegenteil, man kokettiert gerne mit solchen Extravaganzen. Aber es wird immer sorgsam zwischen »der Realität« und »dem Anderen« unterschieden.

Grenzwanderungen zwischen diesen beiden Sphären gelten als gefährlich. Bereits der Versuch, den Graubereich dazwischen zu betreten oder gar zu verschieben, gilt in unserer Zeit als »verrückt« - was für ein entlarvender Begriff!

Sollten wir es nicht als reizvoll und bereichernd empfinden, uns einmal bewusst auf einen gedanklichen Ausflug ins geheimnisvolle Gespinst uralter Mythen und ihrer metaphysischen Zwischenwelten zu begeben und der Magie einfach ihren Lauf zu lassen? Gerade auch jener Magie, die von manchen Gegenständen ausgeht?

Früher, in archaischen Kulturen, war dies ganz natürlich. Getragen von einer tief in uns verwurzelten Spiritualität und geistigen Freiheit. Beides Eigenschaften, die unter dem Druck religiöser und gesellschaftlicher Dogmen leider vielen abhanden gekommen sind. Aber zum Glück nicht allen.

Wer sich dem Zauber öffnet, jetzt, hier, auf den Spuren eines einzigartigen kleinen Kunstwerks, dem könnte sich die faszinierende Aura erschließen, welche dieses Artefakt und uns jenseits der nüchternen Wahrnehmung umgibt. Und die Fantasie lässt dann vielleicht manches erwachen, was Es in sich trägt.

Glücksfund (1985 in Nürnberg):

Dieter R. Fuchs: Hannya - im Bann der Dämonin (Netsuke)Es sah nicht wirklich hübsch aus. Man hätte Es schon eher als merkwürdig bezeichnet. Und Es war klein. Kleiner sogar als die schwieligen Daumen jener zwei von Altersflecken bedeckten Hände, von denen Es nun schon eine ganze Weile bedächtig gedreht und fast zärtlich betastet wurde.

Nicht dass Es dies spüren konnte - nein, das nicht. Schließlich war Es nur ein Ding, kein Wesen - und schon gar kein Lebewesen. Obwohl ... so eine Art Lebensweg hatte Es durchaus - und was für einen!

Irgendwie schien dies auch jener Mensch zu spüren, dessen Fingerspitzen sich so intensiv mit ihm beschäftigten, als wollten sie aus seiner Oberfläche etwas herauslesen, etwas erspüren, was in ihm verborgen war. Die graubraunen Augen, die zu diesen wettergegerbten und von lebenslanger, harter Arbeit gezeichneten Händen gehörten, wirkten müde, angestrengt, schienen aber nun, ganz auf Es konzentriert, etwas vom Feuer früherer Zeiten zurückzugewinnen.

Sie begutachteten intensiv seine Form und ihnen entgingen selbst kleinste Details seiner Gestaltung nicht, obwohl die fleckigen Gläser der antiken Nickelbrille schon längst nicht mehr die nachlassende Sehschärfe ganz ausglichen. Es hatte die volle Aufmerksamkeit der wie hypnotisiert wirkenden Augen, seit der ältere Mann in seiner etwas antiquiert wirkenden Kleidung Es an diesem Freitag, dem vierten Oktober 1985, in dem kleinen Trödelladen in der Weißgerbergasse in Nürnberg entdeckt hatte.

Dieter R. Fuchs: Hannya - im Bann der Dämonin (Netsuke)So spontan, wie der hochgewachsene und rüstig wirkende Grauhaarige das Geschäft betreten hatte, so zielgerichtet leitete ihn im Inneren dann, nach einigen Minuten flüchtigen Umherschauens, irgendetwas intuitiv in den hinteren Bereich des schmalen, mit Krempel überladenen Raumes.

Es zog ihn regelrecht hin zu einem von einer stockfleckigen, zusammengerollten Zeltplane halb verdeckten Regal. Dort im Halbdunkel schoben seine Hände wie fremdgesteuert in einer Blechkiste die oberste Schicht von Krimskrams zur Seite, mit welchem diese halb gefüllt war.

Und da lag Es dann, inmitten von alten Trachten-Applikationen, Korkenziehergriffen, Rosetten und zahllosen Knöpfen, alles wie Es aus Geweih-Material gefertigt. Und entfaltete seine Magie, sobald er Es in Händen hielt ...

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Unsere Empfehlung:

Wie auch in seinem ersten Roman zum Thema Japan und Netsukekunst ("Der Tanz der Häsin") verarbeitet Dieter R. Fuchs in "Hannya" sein Wissen über kulturhistorische Zusammenhänge zu einer mitreißenden und lehrreichen Fantasyerzählung. 

Eine kleine Plastik mit dämonischer Maske entfaltet ihre magischen Kräfte, die sie aus dem Geweih des erlegten Hirsches bezieht, aus dem sie geschnitzt ist, und zieht den Leser von Beginn an in ihren Bann.

Eine Fülle von akribisch recherchierten Fakten und archaischem Animismus verleiht dem Buch seinen einzigartigen Reiz. Die Leser/innen lernen Japan von einer spirituellen Seite kennen, die den meisten von ihnen bislang unbekannt war.

Wenn man sich auch als vernunftorientierter Mensch auf diese faszinierende Welt aus Fakten und Magie einlässt, wird die Lektüre dieses Buches zu einer Reise in ein Reich der Sinne, Erfahrungen und Denkweisen, wie sie Menschen in Japan bereits vor langer Zeit für sich selbst erschlossen haben.

Der Sprachstil ist voller Ausdruckskraft und dennoch flüssig und lebendig. Ein absolut lehhreiches und lesenswertes Buch!


Dieter R. Fuchs: "Der Tanz der Häsin"

Dieter R. Fuchs: Der Tanz der HäsinAutor: Dieter R. Fuchs
Format: Gebunden
Seitenzahl: 208 Seiten
Verlag: fabulus Verlag
Auflage: 1 (2015)
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3944788340

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Altersempfehlung: Ab 14 Jahre

Klappentext:

Die junge Kunsthistorikerin Sandra Haas hat genug von flüchtigen Affären und faulen Kompromissen. Sie kippt ihre Promotion und wendet sich einem ausgefallenen Thema zu: dem Einfluss japanischer Kunst auf Franz Marc und Carl Fabergé.

Ohne es zu ahnen, beschwört sie damit uralte Mythen herauf. Sowohl der Maler als auch der Hofjuwelier des Zaren waren fasziniert von Miniaturschnitzereien aus Japan.

Besonders ein Netsuke in Form einer Hasentänzerin wird zur Schlüsselfigur für einen Kreis von Personen, deren Geschichten der Roman virtuos verknüpft. Er führt ins vorrevolutionäre St. Petersburg und ins 'Blaue Land' der Expressionisten.

Je mehr Sandra recherchiert, desto verwirrender die Fragen – auch was den neuen Mann in ihrem Leben betrifft.

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Beispiele für Netsukekunst:

Dieter R. Fuchs: Hannya - im Bann der Dämonin (Netsuke)  Dieter R. Fuchs: Hannya - im Bann der Dämonin (Netsuke) 
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